Wir bieten Gruppenkurse und individuelles Training für Sie und Ihren Hund

Tipps für die heißen Tage

Obwohl oder gerade weil schon einiges zu diesem Thema zu lesen war, will ich mich diesbezüglich zu Wort melden, denn leider wurden da von sogenannten Tierexperten Tipps genannt, die nicht nur falsch, sondern sogar gefährlich werden können.   

  1. Hunde müssen nicht unbedingt schwimmen. Wenn möglich, ist das natürlich eine tolle Sache, aber zur Abkühlung reicht es vollkommen, wenn Hunde mit den Pfoten im Wasser stehen, ein bisschen planschen oder eben so weit reingehen, wie sie es möchten. Also ziehen Sie Ihren Hund auf keinen Fall ins Wasser, er findet sein eigenes Tempo. Auch wenn Ihr Hund gern ins Wasser geht, achten Sie auf eine langsame Abkühlung. Es verhält sich ähnlich wie beim Mensch: Ist der Hund überhitzt und springt dann mit Anlauf ins kühle Nass, kann das im schlimmsten Fall sogar einen Herzstillstand zur Folge haben.
  2. Gerade wenn der Hund sehr viel und sehr aktiv im Wasser ist oder eben wenn er mit einem Platscher ins Wasser springt, kann es zu der sogenannten “Wasserrute“ kommen. Eine sehr schmerzhafte Erfahrung für den Hund: Er hält dann die Rute nach unten abgenickt, der Hund lahmt, hat Schwierigkeiten beim Kotabsatz etc.. Bitte informieren Sie sich, was Sie als Erste Hilfe Maßnahme unternehmen können.
  3. Bitte sprühen Sie Ihren Hund nicht direkt an. Weder mit der Wasserflasche oder mit der Blumensprühflasche o.ä.. Es gibt zwar tatsächlich einige Hunde, die eine derartige Erfrischung gern haben, aber ganz sicher nicht jeder Hund. Probieren Sie es aus, in dem Sie in eine ganz andere Richtung sprühen. Wenn Ihr Hund dann von allein in den Wasserstrahl läuft … wunderbar, alles richtig gemacht.
  4. Legen Sie Coolpads so aus, dass Ihr Hund sich aussuchen kann, ob er diese Abkühlung annimmt. Keinesfalls sollte er dazu gezwungen werden oder keine andere Möglichkeit beim Ablegen haben. Sinnvoll ist es z.B. einen Teil des Körbchens mit einer Kühlmatte auszustatten, dann kann der Hund wählen.
  5. Durch das überziehen oder überlegen von Kühlmatten kann es zu Hitzestauungen kommen. Die Kühlung sollte von unten kommen oder bei den Pfoten beginnen und darf sich dann langsam ausweiten.
  6. Verwenden Sie keine Coolpads, die für den menschlichen Gebrauch gedacht sind und achten Sie immer auf eine langsame Herunterkühlung. Bitte nicht den überhitzen Hund auf eine Gefrierdecke legen. Häufig reicht für die Hunde auch bereits ein Platz auf den kühlen Fliesen oder im Schatten. Ob sie den Schattenplatz zusätzlich mit kaltem Wasser anfeuchten hängt von den Vorlieben ihres Hundes ab.
  7. Wenn Sie Kühlmatten verwenden, prüfen Sie immer sorgfältig deren Unversehrtheit. Der Inhalt ist giftig und darf nicht vom Hund aufgenommen werden. Ich verwende Kühlmatten nur in Verbindung mit einem Stoffbezug oder einem Handtuch. So lassen sich eventuelle Schäden schneller erkennen.
  8. Bevorzugen Sie zur Erfrischung fließende Gewässer. Stehende Gewässer sind nicht nur ein Tummelplatz für Mücken, sie sind häufig mit fortschreitender Zeit auch mit Blaualgen durchzogen. Wenn ihr Hund viel trinkt, kann das zu Übelkeit, Erbrechen und Durchfall führen. Davon unabhängig kann es auch bei einwandfreien Wasser zu einer sogenannten Wasservergiftung kommen, wenn Ihr Hund zu viel trinkt.
  9. Sorgen Sie für reichlich Frischwasser während des Tages, das aber nicht zu kalt sein sollte. Denken Sie auch daran, ausreichend Wasser mitzunehmen, wenn Sie längere Ausflüge machen. Grundsätzlich gilt: Besser häufiger und nicht zu viel trinken, als zu selten eine zu große Menge.
  10. Pfotenschuhe können in gewissen Situationen durchaus sinnvoll sein. Z.B. wenn Ihr Hund über eine längere Zeit über Asphalt gehen muss. Pfoten können bei diesen Temperaturen regelrecht verbrennen, wenn sie zu lange über heißen Asphalt oder Kiesel laufen müssen. Natürlich wäre es schön, wenn sich das grundsätzlich vermeiden lässt, in dem Sie schattige Wege in Wäldern aufsuchen. Es handelt sich bei diesem Tipp daher auch nur um eine Notfallmaßnahme, falls es sich nicht vermeiden lässt. Das Laufen mit Pfotenschuhen sollte unbedingt vorher geübt werden. Ich habe meine Hunde daran gewöhnt, weil ich so auch einen Verband bei einer Pfotenverletzung besser schützen kann.
  11. Bei diesen Extremtemperaturen sollten Ihre Spaziergänge kürzer ausfallen und sie sollten idealerweise in den kühleren Morgen- oder Abendstunden stattfinden. Der Wald ist (trotz Zecken) das ideale Gebiet im Sommer.
  12. Richtige und fachgerechte Fellpflege ist wichtig und kühlt Ihren Hund wirksam ab. Bitte lassen Sie Ihren Hund nicht scheren. Ich habe dazu gestern ein Informationsvideo der Expertin Franziska Knabenreich auf meiner Facebook Seite geteilt. Ihre Meinung wird von vielen weiteren Fachleuten gestützt. Die sogenannte Sommerschur kann zu schweren gesundheitlichen Schäden führen.
  13. Viele Hunde sind begeistert, wenn sie bei diesen Temperaturen Eis schlecken dürfen. Geeignet sind Mischungen aus Frischkäse, Hüttenkase, Joghurt mit Brühe, kleinen Wurststückchen oder mit ein bisschen Leberwurst. Als Frucht eignet sich Banane oder Wassermelone. Wenn Sie das Gemisch in einen Kong füllen und einfrieren, haben Sie nach kurzer Zeit ein köstliches Leckerchen mit dem Vorteil, dass Ihr Hund nicht alles in einem Bissen verschluckt, sondern den Kong langsam ausschleckt.

Wie immer freue ich mich über weitere Anregungen und stehe für Fragen gern zur Verfügung. Viel Spaß beim Ausprobieren und Nachmachen.

E-Mail
Anruf
Karte
Instagram